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Candidate Experience: Worauf es im Bewerbungsprozess wirklich ankommt

Die richtigen Mitarbeitenden sind essenziell für den Erfolg eines jeden Unternehmens. Entsprechend gross ist der Wettbewerb um qualifizierte und motivierte Fachkräfte. Welch wichtige Rolle die Candidate Experience im sogenannten War for Talents spielt, haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst.

Talentierte Nachwuchskräfte und erfahrene Mitarbeitende überzeugen und langfristig an das Unternehmen binden – in Zeiten von Fachkräftemangel & Co. leichter gesagt als getan. Doch auch unabhängig davon, ob es zu einer Anstellung kommt oder nicht: Die Candidate Experience trägt massgeblich zum Image des Unternehmens bei. Neben einem erfolgreichen Recruiting-Prozess sollten Arbeitgebende demnach auch im Hinblick auf das Employer Branding eine bestmögliche Kandidatenreise für Bewerbende schaffen. Einer Studie der Schweizer Personalberatung Careerplus nach, hatten bereits 70 Prozent der Befragten negative Erlebnisse bei Bewerbungsprozessen, 30 Prozent haben daraufhin ihr Dossier zurückgezogen. Ebenso berichten Bewerbende anschliessend nicht selten auf Bewertungsplattformen wie Kununu oder Social Media von ihren Erfahrungen. Ein positiver Eindruck im Bewerbungsprozess kann somit nicht nur zur optimalen Besetzung der ausgeschriebenen Stelle führen und Bewerbungsabbrüche verhindern, sondern trägt zeitgleich zum Aufbau einer starken Arbeitgebermarke bei.

Was versteht man unter Candidate Experience?

Unter Candidate Experience (dt. Kandidatenerfahrung) versteht man alle Erfahrungen und Eindrücke, die Bewerbende im Laufe des Recruiting-Prozesses sammeln. Dazu gehören sowohl die Stellensuche, die Informationsbeschaffung und der eigentliche Ablauf der Bewerbung, als auch die Kommunikation zwischen Arbeitgebenden und Kandidat*innen über den gesamten Prozess hinweg.

Candidate Experience – Die Phasen des Recruiting-Prozesses

Sämtliche Stationen des Bewerbungsprozesses haben einen Einfluss auf die Erfahrung sowie die Entscheidung potenzieller neuer Mitarbeitender. Somit sollte bei allen Berührungspunkten, die Bewerbende innerhalb der einzelnen Phasen mit dem Unternehmen haben, deren persönliche Wertschätzung an erster Stelle stehen.

Die Candidate Experience bezieht sich auf den gesamten Bewerbungsprozess. - © GFOS mbH; angelehnt an CareerplusDer Weg zum neuen Mitarbeitenden

Je besser die Candidate Experience, desto grösser ist die Chance für ein erfolgreiches Recruiting. – Quelle: Pexels

Candidate Experience – Grundlagen einer positiven Kandidatenerfahrung

Es sind längst nicht mehr bloss der Lohn oder die Karrieremöglichkeiten, die ein Unternehmen für potenzielle Mitarbeitende attraktiv erscheinen lassen – Faktoren wie Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeiten oder E-Learning Konzepte haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Neben all diesen neuen Benefits ist jedoch die Wahrnehmung der Unternehmenswerte und -kultur im Laufe eines Bewerbungsprozesses nicht zu unterschätzen – schliesslich ist ein Cultural Fit einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Personalgewinnung.

Werden während des Recruiting-Prozesses die richtigen Werte übermittelt und verbinden Bewerbende mit allen Phasen eine durchweg positive Candidate Experience hat dies einen gleichermassen positiven Einfluss auf die Organisation. Denn selbst im Falle einer Absage behalten Kandidat*innen das Unternehmen so in guter Erinnerung. Worauf es in den einzelnen Phasen konkret ankommt, haben wir nachfolgend zusammengefasst.

Bekanntheit

Die Reise des Bewerbenden beginnt mit der Awareness. Den wichtigsten Kontaktpunkt bildet in dieser Phase das Stelleninserat. Hier geht es um weitaus mehr, als Fakten und Anforderungen zu übermitteln. Zu einer ansprechenden Gestaltung gehört ebenso die Formulierung, die Tonalität, die Bildsprache und die Verfügbarkeit auf mobilen Endgeräten. Wie professionell und zeitgemäss kommuniziert das Unternehmen? Wie authentisch wirkt die Stellenanzeige im Vergleich zum restlichen Auftritt des Unternehmens? Diese Fragen können Bewerbende bereits zu Beginn des Recruiting-Prozesses beantworten.

Interesse

In der nächsten Phase kommt es insbesondere darauf an, alle wichtigen Informationen schnell und gut strukturiert zur Verfügung zu stellen. Eine modern und übersichtlich gestaltete Karriereseite ist hier essenziell und sollte sowohl in der Webseiten-Navigation als auch auf Google schnell auffindbar sein. Texte, Bilder sowie eingebundenen Videos spiegeln im Idealfall die Unternehmenskultur wider und sind der Zielgruppe entsprechend angepasst.

Darüber hinaus bieten Bewertungsplattformen Kandidat*innen eine gute Informationsquelle. Doch auch Unternehmen können diese Plattformen nutzen, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie die Candidate Experience Bewerbender aussieht und wie der Recruiting-Prozess wahrgenommen wird. Demnach empfiehlt es sich, diese Plattformen auch als Arbeitgebende regelmässig zu prüfen.

Das Einreichen eines Dossiers ist ein wichtiger Aspekt für eine positive Candidate Experience. – Quelle: Pexels

Bewerbung

Die Prozesse innerhalb der Bewerbungsphase sollten möglichst einfach gehalten, das Einreichen eines Dossiers ohne grosse Umstände ermöglicht werden. Komplizierte Formulare oder zeitaufwändige Abläufe sind demnach nicht zielführend und enden oftmals in Frustration und Abbruch der Bewerbung. Welche Informationen werden wirklich benötigt? Können Motivationsschreiben relevante Erkenntnisse über die Bewerbenden liefern? Präferiert die Zielgruppe Onlineformulare oder Bewerbungen per LinkedIn-Profil? Arbeitgebende sollten diese Fragen im Vorfeld beantworten können und bei der Gestaltung des Bewerbungsprozesses berücksichtigen. Darüber hinaus können interne Tests Fehler oder unverständliche Formulierungen frühzeitig aufdecken.

Selektion

Für die Candidate Experience innerhalb der Selektionsphase kommt es hauptsächlich auf die Kommunikation zwischen Bewerbenden und Arbeitgebenden an. Die Careerplus Studie belegt, dass für 65 Prozent der Befragten positive und vorbereitete Gesprächspartner*innen im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs besonders wichtig sind. Ganze 77 Prozent schätzen eine transparente Kommunikation. Für Personalverantwortliche bedeutet das: Ein gut vorbereitetes und strukturiertes Vorstellungsgespräch, qualitative und zeitnahe Rückmeldungen sowie eine freundliche und interessierte Haltung gegenüber den Bewerbenden sind Pflicht.

Entscheidung

Fällt die Entscheidung für eine Bewerberin oder einen Bewerber, kann die positive Candidate Experience direkt in die Mitarbeiterzufriedenheit übergehen. Neue Mitarbeitenden sollten dazu transparent über die weiteren Schritte, beispielsweise über den Ablauf am ersten Arbeitstag oder den Onboarding-Prozess, informiert werden. So starten neue Kolleg*innen wesentlich motivierter in den neuen Job und integrieren sich umso schneller in die Struktur des Unternehmens. Doch auch eine Absage sollte professionell und zeitnah kommuniziert werden. Positiven Einfluss auf die Kandidatenerfahrung nehmen wohlformulierte und persönlich adressierte Anschreiben. Hat bereits ein persönliches Gespräch stattgefunden, sollten die Absage hingegen im Rahmen eines Telefonats begründet werden.

Positive Candidate Experience mit gfos.Workforce schaffen

Ein professionelles Bewerbermanagement bildet den gesamten Recruiting-Prozess vollständig und digital ab. Egal ob Brief-, Internet oder E-Mail-Bewerbung: Sämtliche Daten und Dossiers werden zentral gespeichert und durch automatische Workflows an die zuständigen Personalverantwortlichen weitergeleitet. So können diese nicht nur jederzeit auf alle wichtigen Informationen zugreifen, sondern behalten auch bei einer Vielzahl an Kandidat*innen den Überblick über den Eingang und Status einzelner Bewerbungen. Individuell festgelegte Kriterien ermöglichen zudem einen schnellen Abgleich zwischen den Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle und den Bewerbenden. So wird dank automatischer Vorselektionen der komplette Recruiting-Prozess beschleunigt und die Kandidatenerfahrung nachhaltig verbessert. Darüber hinaus helfen praktische Textbausteine bei der Formulierung individueller Antworten und verbessern so die Kommunikation innerhalb der Recruting-Phasen.

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